Neunter Schwimm-Marathon in der DG am morgigen Mittwoch - 
Im Gespräch mit Hauptorganisator Norbert Kever:
»Viel hängt vom Erfolg des Spendentelefons ab«
Norbert Kever ist Sonderbeauftragter der »Pädagogischen Dienststelle Sport und Schule« des Ministeriums der Deutschsprachigen Gemeinschaft und seit Jahren einer der Motoren des morgen stattfindenden Schwimm-Marathons in Bütgenbach, Eupen, Kelmis und St.Vith. 

Mit dem 45-Jährigen, der seit 20 Jahren im Schulsportbereich tätig ist, unterhielt sich das Grenz-Echo unmittelbar vor der Austragung dieser populären Solidaritätsaktion.

Wackelt der Rekorderlös von 33 000 Euro? 
Bei der neunten Auflage dieser Aktion der »Pädagogischen Dienststelle Sport und Schule« werden in Bütgenbach, Eupen, Kelmis und St.Vith Längen im Kampf gegen die Armut in Ostbelgien zurückgelegt. Karitative Einrichtungen werden sich nach dieser Solidaritätsaktion über Schecks der Lions Clubs aus Eupen und St.Vith freuen. Sie zahlen für jede Länge eines Kindes 25 Cent, für die eines Erwachsenen 15 Cent. 
Die Bevölkerung kann sich über das Spendentelefon 087/59 11 12 beteiligen.

Über 4000 Teilnehmer werden morgen beim Schwimm-Marathon in der DG erwartet. Werden erneut sämtliche Rekorde purzeln?

Im sportlichen Bereich gibt es keinen Grund, weshalb weniger Längen geschwommen werden sollten als zuletzt. Schulen, Schwimm- und Sportvereine, das Militär und die Bevölkerung sind auch diesmal wieder dabei. Die Triathleten, die von Mitternacht bis morgens 7 Uhr schwimmen und je Teilnehmer 20 km zurücklegen wollen, werden die Zahl der Gesamtlängen normalerweise nochmals leicht erhöhen können. Was den finanziellen Aspekt angeht: Bei den geschwommenen Längen, die direkt in Geldbeträge umgerechnet werden können, wird sich nichts Weltbewegendes ändern. Es wird somit viel vom Erfolg des Spendentelefons (087/591112) abhängen.

Stößt der Schwimm-Marathon inzwischen an seine Grenzen?

Die größte Sport- und Solidaritätsveranstaltung in der DG stößt irgendwo schon an ihre Grenzen, obwohl wir das Resultat bisher immer noch steigern konnten. Die Schwimmbäder sind bis auf wenige Bahnen gefüllt, die Bevölkerung ist optimal sensibilisiert und über alle Medien und unsere Dienststelle über den gesamten Ablauf informiert. Neun Jahre lang Motivationsarbeit zu leisten und immer wieder nach neuen Höhepunkten zu suchen für eine Aktion, die läuft und riesigen Erfolg hat, wird immer schwieriger. Außerdem wird die Bevölkerung immer wieder aufgefordert, ihre Solidarität unter Beweis zu stellen, wobei der unumstrittene Vorteil des Schwimm-Marathons ist, dass das gespendete Geld in der eigenen Gemeinde bleibt.

Wenn Sie einen Blick zurückwerfen: Was waren für Sie die schönsten Momente in der Geschichte dieser Veranstaltung?

Es ist schwierig einen bestimmten Moment herauszupflücken, das Gesamtbild dieser Mammutveranstaltung ist überwältigend: strahlende Kinderaugen, müde, jedoch zufriedene Helfer, Nachbetrachtung in Zeitung, Rundfunk und Fernsehen, tolle Teamarbeit.

Alle Schulen sind auch in diesem Jahr wieder aktiv beteiligt: Was ist für Sie die Erfolgsformel dieses Schwimmtages?

Freude an der Bewegung und Tatsache, dass die sportliche Leistung zugleich eine direkte Hilfe für die Notleidenden in unserer Gemeinschaft ist. Diese Kombination ist in meinen Augen das Erfolgsgeheimnis und motiviert die Schulsportverantworlichen sowie Schulleiter gleichermaßen, durch sportliche Anstrengungen zu helfen.

Welchen Aufwand bedeutet dieser Tag für die »Pädagogische Dienststelle Sport und Schule« der DG?  Wo liegen die Schwierigkeiten?

Der Aufwand ist für unsere Dienststelle ganz erheblich. Unser Arbeitsbereich ist breit gefächert. Wir kümmern uns um die pädagogische Begleitung der Schulen vom Kindergarten bis zur Hochschule, sind federführend in der Erarbeitung der Schlüsselkompetenzen und Lehrpläne sowie pädagogischer Konzepte und organisieren Fort- und Weiterbildungen sowie Schulsportbegegnungen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Der Schwimm-Marathon ist somit nur eine von vielen Aufgaben. Die Organisation beinhaltet aber intensive Arbeit vorher, während und im Nachhinein. Von der Verbreitung in allen Schulen, über die Einschreibungen, Koordination der Bäder, Koordination zwischen den Bädern und Verantwortlichen sowie die gesamte Verarbeitung des Zahlenmaterials wie Bahnen, Umrechnungen in Geldbeträge, Statistiken,...

Bedarf die Aktion in Ihren Augen einer Auffrischung oder sollte man auch in Zukunft die bewährte Formel beibehalten?

Abgesehen von kleinen Neuheiten wüsste ich nicht, durch welche Aktion wir den Schwimm-Marathon noch auffrischen könnten, ich bin jedoch für jede Anregung dankbar. Dieser Meinung schließen sich die Kollegen des Organisationsteams an. Wenn Erneuerung, dann eine komplett neue Aktion.

Wer morgen noch kurzfristig teilnehmen möchte, kann dies wann und wo tun?

In allen Bädern kann jedermann ab 16 Uhr ohne vorherige Reservierung teilnehmen, es sei denn, es handelt sich um Gruppierungen ab zehn Personen (Telefonisch 087/596379).

Ein Tipp zum Schluss: Welchen Erlös wird die neunte Auflage den karitativen Einrichtungen bescheren?

Unser Schwimm-Marathon hat sich stets nach vorne orientiert, ich bin daher zuversichtlich und erwarte eine »leichte« Steigerung. 35000€ Euro wäre ein Traumresultat.