In der vergangenen Woche lud die Pater-Damian-Förderschule anlässlich ihres 40-jährigen Bestehens zu einer akademischen Feier ein. Im Mittelpunkt des Abends stand Alfons Breuer, 1964 wurde er erster Leiter der auf die Initiative des Lions Club Eupen hin gegründeten Schule .

In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste gingen verschiedene Redner auf den Werdegang der Schule ein. Leonie Bongartz, Schulleiterin der Förderschule, eröffnete den Abend. Sie betonte in ihrer Rede, dass sie aus der Erfahrung heraus immer tiefer davon überzeugt sei, dass die Schüler einen überschaubaren, festen Rahmen, klare Regeln, abgesteckte Grenzen, viel Aufmerksamkeit und Zuwendung brauchen, um sich spüren zu können. »Gehorsam ist der Weg, auf dem Wissen und auch Liebe den Verstand eines Kindes erreichen.«

Der Vertreter des Schulträgers, Winfried Croé, brachte einige Betrachtungen zur Geschichte der Sonderschule. Sie wurde 1964 auf Drängen von Eltern lernschwacher Kinder und des Lions Clubs ins Leben gerufen. Alfons Breuer, damaliger Lehrer des Collège Patronné, fühlte sich berufen, sich dieser Kinder anzunehmen. Sein kämpferischer Einsatz und sein großes Herz für benachteiligte Kinder ließen diese Schule zu seinem Lebenswerk werden.

Das Abenteuer Sonderschule meisterte er mit einer stets wachsenden Mannschaft von motivierten Pädagogen, unterstützt von Fachkräften. Aus der städtischen Schule wurde nach fünf Jahren ab 1969 die »Katholische Sonderschule«. Schon zu Beginn der achtziger Jahre trat mit dem Umzug der Schule von der Hisselsgasse zum Collège Patronné der Begriff »Integration« erstmals in den Vordergrund. Die Kinder lebten und lernten ab jetzt, intensiv betreut in ihren kleineren Gruppen, mitten unter gleichaltrigen Primarschülern. Daran hat sich - bis auf den Namen - bis heute nichts geändert. Denn mit der Fusion der beiden Schulen Collège Patronné und Heidberg-Institut wurde auch der ungeliebte Name »Sonderschule« abgelegt. Heute ist es die »Pater-Damian-Förderschule«.

Aus der Anfangszeit wusste Heinz Koch, ehemaliger Lehrer der Sonderschule, so manche Anekdote zu erzählen. Er erinnerte sich, dass manche Kinder lesen lernten, nicht, weil sie es wollten, sondern weil »Meister Breuer« es wollte.

Auch Hubert Stevens, Priester und geistlicher Begleiter, »hat was mit der Sonderschule«, wie er selber meinte: ein Verhältnis, Sympathie, Freundschaft. Als »Moniteur« fuhr er mehrmals mit in Schneeklasse und kam todmüde, aber glücklich zurück. So forderte er die Lehrer der Förderschule auf, den Mut und den Glauben an ihre Arbeit nicht zu verlieren.

Zuletzt bekräftigte Unterrichtsminister Oliver Paasch, dass die damaligen Prinzipien von Alfons Breuer (Lesen, Schreiben, Rechnen lernen) nun wieder in den Vordergrund treten.

Somit hat die Pater-Damian-Förderschule auch heute noch ihre volle Daseinsberechtigung: jedes Kind wird, seinen Möglichkeiten entsprechend, differenziert gefördert. Es geht darum, die Talente des Kindes zu erkennen und diese auszubauen, damit jedes Kind mit mehr Selbstvertrauen dem Leben entgegentreten kann.