Lions-Glückssterne leuchten wieder über Ostbelgien

Von Christophe Ramjoie

Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christuskind, sondern seit 30 Jahren ist auch der Lions Club Eupen im auf den Weihnachtsmärkten in der Region für den guten Zweck im Einsatz. Anfang Dezember heißt es wieder »Jedes Los gewinnt«, und das für einen guten Zweck.

Wenn am ersten Adventswochenende auf dem Raerener Weihnachtsmarkt der Eupener Lions Club im Rahmen seiner Aktion »Glückssterne« versucht, Lose an den Mann zu bringen, haben bereits etliche Schulkinder der Grundschulen aus Raeren, Eupen Oberstadt, Eupen Unterstadt und des Kgl. Athenäums Eupen für Einnahmen aus dem Losverkauf gesorgt.

6500 Lose
So sollen laut Schätzungen ungefähr 6500 Lose an den Mann, bzw. an die Frau gebracht worden sein. Das entspricht ungefähr der Hälfte des gesamten Losverkaufs.An drei Wochenenden Anfang Dezember versuchen dann die Großen, es den Kleinen nachzumachen und die restlichen Lose zu verkaufen. Das bedeutet für den Lions Club Dauerstress. Alle Clubmitglieder, teilweise mit Ehepartnern, sind an diesen Wochenenden für den guten Zweck im Einsatz. Beinahe schon traditionell erhält jeder Käufer am Stand des Lions Clubs für ein Los zum Preis von 1,50 Euro mindestens eine Tüte Äpfel.

2500 Tüten Äpfel, 3000 Riegel Schokolade und 1000 Gläser Marmelade stehen auch in diesem Jahr wieder als Gewinne bereit. Beim Kauf eines Zehnerheftchens erwartet den Loskäufer sogar ein Schinken oder eine Flasche Wein.

Darüber hinaus winken weitere Preise wie Printen, Kissen, Bälle, Taschen sowie mit viel Glück Essens- und Reisegutscheine.Für Letztere müssen die Teilnehmer auf der Rückseite des Loses ihre Telefonnummer notieren und dieses in die Lostrommel werfen. Die Gewinner werden auf den jeweiligen Weihnachtsmärkten in einer öffentlichen Ziehung am Sonntagabend ermittelt und telefonisch oder in diesem Jahr erstmals per Mail benachrichtigt.

Das Ziel der Aktion ist es auch in diesem Jahr wieder, Organisationen zu unterstützen, die sich um behinderte, betagte oder benachteiligte Menschen kümmert.»Auch in diesem Jahr hoffen wir natürlich auf ein gutes Resultat. Es ist wieder viel Bedarf da. Wir können aber nur das integral weitergeben, was uns die Loskäufer geben«, so der Präsident des Lions Club, Hermann Joseph Bernrath.

Adventskalender 2009

Zum achten Mal wird in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit den Leos ebenfalls ein Adventskalender zum Verkauf angeboten. Das Motiv des Kalenders wurde von der 19-jährigen Eupenerin Cynthia Reuter gestaltet.

Bereits im Frühjahr entschieden sich die Verantwortlichen des Leo-Clubs für das Bild der ehemaligen Abiturientin des Robert-Schuman-Instituts, die sich gegen ihre 15 Mitschüler durchsetzen konnte.

Der Kalender ist nun in einer Auflage von 1100 Stück erschienen und kann zum Preis von 6,50 Euro in zahlreichen Eupener Geschäften erworben werden. Auch beim Kauf der Adventskalender gibt es beinahe schon selbstverständlich etwas zu gewinnen. An 24 Tagen findet täglich die Verlosung von vier Preisen statt.

Der Erlös aus dem Verkauf der Kalender soll in diesem Jahr integral an das Zentrum Mosaik, die Eupener Kinderhäuser, gehen.

»Finanzspritzen« für neun Einrichtungen

Im vergangenen Jahr wurden neun Einrichtungen aus dem sozialen Bereich durch die Glückssternaktion des Lions Clubs unterstützt. Bei einer Pressekonferenz im Hotel Ambassador Bosten in der Eupener Unterstadt wurden die einzelnen Hilfsorganisationen vorgestellt und auch der Verwendungszweck der Spende erläutert.

Außerdem erklärten die Verantwortlichen, wozu sie im kommenden Jahr eine »Finanzspritze« benötigen.

Das Marienheim Raeren mit gegenwärtig über 150 Bewohnern investierte im letzten Jahr in ein Fürsorgesystem für Demenzkranke, mit dem die etwa 70 betroffenen Bewohner »lokalisiert« werden können, sollten sie sich einmal verlaufen. Im kommenden Jahr möchte das Seniorenheim das System vor allen Dingen im Bereich der Patientensicherheit ausbauen.

Das Kindertherapiezentrum Kitz erwarb dank der Spende des Lions Clubs ein Klettergerüst, mit dessen Hilfe Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren ihre Koordination und Motorik verbessern können. Im nächsten Jahr steht die Anschaffung eines Entwicklungstests der visuellen Wahrnehmung für Kinder auf dem Programm. Ebenfalls sollen mit dem Erwerb einer Tischtrommel hörgeschädigten Kindern Rhythmus, Taktgefühl und Vibrationen spielerisch vermittelt werden.

Die VoG Oikos , die Jugendliche und junge Erwachsene betreut, hat dank der Spende ein Energieaudit durchgeführt, um die Energiekosten im Haus Haasberg zu senken. Auch im kommenden Jahr soll im Energiebereich weiter gespart werden sowie Investitionen in die Sicherheit der Bewohner der Notaufnahmewohnung vorgenommen werden.

Die Palliativpflegestation Moresnet , die schwerkranke Menschen in den letzten Wochen ihres Lebens begleitet, hat im letzten Jahr in Kopfhörer für die Fernseher der Heimbewohner investiert. Im nächsten Jahr möchte die Palliativpflege manuell bedienbare Schmerzpumpen anschaffen, die es den Patienten ermöglichen sollen, die Station eine Zeit lang zu verlassen.

Der Josephine-Koch-Service hat die gesamte Spende für den Unterhalt seiner vier Fahrzeuge verwendet. Dies wird auch im kommenden Jahr der Verwendungszweck des Geldes sein.

Das Königin-Fabiola-Haus setzte die Spende vorwiegend für die Verbesserung der Infrastruktur ein. Für die Wohngruppen in den Ettersten, die Erwachsenen mit einer schweren geistigen und körperlichen Behinderung flexible, komfortable Lebensmöglichkeiten bietet, wurde auch eine Musikanlage angeschafft. Im kommenden Jahr soll nun der bröckelnde Außenputz des weitläufigen Komplexes erneuert werden.

»Wir für euch« bietet Menschen mit Behinderung zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Um den Transport der behinderten und älteren Menschen zu gewährleisten, soll in ein neues Gurt- und Haltesystem investiert werden.

Die Soziale Integration und Alltagshilfe (SIA) verwendete die Spende hauptsächlich für die Instandsetzung des maroden Wohnkomplexes. Trotzdem herrsche immer noch ein großes Sicherheitsproblem in dem Haus am Schilsweg, betonte ein Vertreter der Organisation. Deswegen soll auch im nächsten Jahr weiter in die Sicherheit der Bewohner investiert werden.

Die Beschützende Werkstätte Eupen nutzte die Spende für den außerplanmäßigen Ankauf eines neuen Minibusses, da der alte Bus nach einem Unfall nicht mehr zu gebrauchen war. Da das Gefährt noch nicht ganz abbezahlt sei, soll auch die Spende des kommenden Jahres für diesen Zweck verwendet werden.