64723 Bahnen wurden beim 7. Schwimm-Marathon zurückgelegt - Über 12000 € an Spenden und Sponsorengelder
3500 Ostbelgier knackten die Millionen-Marke

Der 7. Schwimm-Marathon in der Deutschsprachigen Gemeinschaft wurde zu einem Festival der Rekorde. 25015 € - sprich: 1009102F - kamen gestern im Kampf gegen die neue Armut zusammen - eine einsame Bestmarke für die 1995 eingeführte Benefizaktion der Lions-Clubs. Somit wurde das große Ziel der Organisatoren, die magische Grenze von einer Million Franken zu knacken, erreicht. Das genaue Ergebnis lag gestern noch nicht vor, da beispielsweise die Spendenboxen noch nicht geleert waren.

Endgültig waren unterdessen die Zahlen der geschwommenen Bahnen, mit denen die bisherige Bestmarke verbessert wurde. 64723 Längen wurden zurückgelegt, die sich wie folgt aufteilten: Eupen 17918, Bütgenbach 17110, Kelmis 15510 und St.Vith 13565. Die in Luttach schwimmenden Schulklassen kamen auf 630.

Über 3500 Ostbelgien beteiligten sich aktiv an dieser Breitensportveranstaltung, deren Durchführung in den Händen der Pädagogischen Dienststelle Sport und Schule des Ministeriums der Deutschsprachigen Gemeinschaft liegt.

Der offizielle Startschuss war um 9 Uhr von Unterrichtsminister Bernd Gentges in Kelmis gegeben worden. »Ich bin begeistert von der Begeisterung und freue mich, dass sich auch in diesem Jahr ein großer Erfolg abzeichnet«, sagte der Minister, der mit seiner Prognose Recht behalten sollte. Die Lions-Clubs zahlten 0,25 €€ (10 F) für jede von Kindern geschwommene Länge. Die Bahnen der Erwachsenen wurden mit 0,15 € € (6 F) vergütet.

Eifrige Spenden

Neben den Aktiven beteiligten sich andere Personen mit einem Spendenversprechen beim BRF an dieser Initiative. Außerdem sammelten die Lions Clubs bei ihren Sponsoren Gelder. Über 12603 € (508403 F) kamen somit in die Kasse. Im Norden erhalten die Vinzenzvereine aus Eupen und Kelmis das Geld, im Süden die Caritas St.Vith, die Lebensmittelbank des Roten Kreuzes, die Weihnachtsaktion für Minderbemittelte sowie Wohnraum für alle. Seit den frühen Morgenstunden herrschte eine ansteckende Begeisterung in den Bädern. »Es ist ein unbeschreiblich positives Gefühl. Wir können mehr als zufrieden sein«, kommentierte der Präsident des Eupener Lions-Clubs, Karl-Heinz Hergenhahn, den Ausgang. In Bütgenbach wurden 7000 Längen mehr als im Vorjahr zurückgelegt. Den Hauptanteil daran hatte das Camp Elsenborn, wo der Kommandant seinen Schwimmern ab 300 Bahnen einen freien Tag in Aussicht gestellt hatte. Ein Militärangehöriger legte 512 (!) Bahnen zurück. Auch in Kelmis stieg die Zahl der geschwommenen Bahnen. Nach einem fulminanten Auftakt wurde es gegen Mittag ruhiger, doch gestaltete der Kelmiser Schwimmverein die Bilanz überaus freundlich. Unter dem Strich stand ein sattes Plus von 3000 Längen.

Viele Erwachsene

In St.Vith waren unterdessen am Abend 2000 Längen weniger als im Vorjahr in der Ergebnisliste vorzufinden. In Eupen wurde mit 17918 Bahnen ein Status quo erzielt. Besonders lukrativ für den Spendentopf waren die Längen der Pädagogischen Hochschule der Deutschsprachigen Gemeindschaft, da sie die Gruppe Lovos als Sponsor gewonnen hatte, die ein Euro pro geschwommener Länger auf den Tisch legte. Alle Teilnehmer erhielten einen von der Christlichen Krankenkasse gesponserten Apfel.

Eine deutlich stärkere Resonanz erfuhr das Schwimmen der Erwachsenen. Angeführt von Minister-Präsident KarlHeinz Lambertz, der einige Längen zurücklegte, war vor allem das Bad in Eupen im Nachmittag ausgesprochen gut belegt. Auch Belgiens Handball des Jahres, Gerrit Stavast, Rolf Lennertz (Prokurator des Königs), BRF-Direktor Hans Engels, der Triathlon-Club Eupen, der VS St.Vith und viele andere mehr stürzten sich für den guten Zweck ins Wasser.

Besondere Schwimmqualitäten offenbarte beispielsweise Marc Emonts vom Karnevalsduo »Domm & Dööl«. Der »Domm« war bis zu seinem 21. Lebensjahr Leistungsschwimmer bei Bundesligist Aachen 06. Doch im Mittelpunkt stand bei allen nicht die Zahl der geschwommenen Längen, sondern die aktive Teilnahme an dieser Aktion, die inzwischen einen herausragenden Stellenwert in Ostbelgien erreicht hat.

Wer gestern nicht die Möglichkeit hatte, das Spendentelefon anzurufen, kann sein Scherflein zum Erfolg der Veranstaltung noch mit einer Überweisung auf das Konto 248-0063983-90 beitragen.